Phase 1
Projektbeitrag
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Quickfacts:

Das Urheberrecht obliegt den zuständigen Planungsteams und den Verfassern.

Leitidee & Entwurfskonzept

Der Entwurf des Innovations- und Gründerzentrum „Brainergy Hub“ in Jülich wird charakterisiert durch sein kompaktes Gebäudevolumen und seinen optimierten Verhältnis von Hüllfläche zu Volumen. Der Leitgedanke des Umgangs vom ressourcenschonenden Einsatz von Energien und nachhaltigen Baumaterialien spiegelt sich im Entwurf des repräsentativen Zentrums der „Brainergy Village“ wider. Um eine höchstmögliche Gesamtwirtschaftlichkeit, Funktionalität, Behaglichkeit und Architekturqualität zu erzielen werden nachhaltige Baustoffe mit einen effizienten Energiekonzept verbunden. Zwischen den halbgeschossig verschobenen Volumen werden vertikale Kommunikationsbereiche mit einen großzügigen Atrium eingeschnitten, die nicht nur die interne Kommunikation, sondern auch den Bezug zum Außenraum herstellen. Offene Büro- und Kommunikationsbereiche mit einer Verwebung des Innen- und Außenraums als Treiber von Innovationen spiegeln unseren Entwurf des Brainergy Hubs wider.

360° Ansicht

Präsentation

Erläuterungsbericht

Der Gebäudekörper fügt sich kompakt in die Ost-West Verbindung des Masterplans mit einer maximalen Gebäudehöhe von 19,80m ein und ordnet sich als Kubus zwischen der südlich liegenden Obstbaumwiesen und des verlängerten Sees ein. Das leicht unterschnittene Volumen eröffnet eine städtebauliche Signifikanz und hebt sich durch seine Positionierung in der Straßenflucht hervor. Das großzügig verglaste Erdgeschoss öffnet sich über seine beiden Haupteingänge einem großen transparenten Atrium. Nach außen sichtbare verglaste Kommunikationsbereiche lockern das Volumen auf und ermöglichen eine intensive Kommunikation zwischen Innen-und Außenraum. Das Erdgeschossniveau mit der geplanten Außenraumgestaltung aktiviert unmittelbar den an das Gebäude angrenzenden öffentlichen Raum. Die zum Wasser stufende Außenterrasse verwebt sich mit dem nördlich vorgelagerten See und bildet attraktive Sichtbeziehungen zu Sitz / Meeting und Co-Working Bereichen um das Wasser. Die Gebäudesilhouette stellt mit seinen halbgeschossig verschobenen Geschossen und den eingeschnittenen Kommunikationsbereichen einen markanten Punkt in der „Brainergy Village“ dar und bietet ein hohes Aufmerksamkeits- und Identifikationspotential.

Herzstück der Freianlagen um das Brainergy Hub und den gesamten Campus ist der neue verlängerte See im Anschluss an das Gebäude. Auf den Längsseiten sind kaskadenartige Reinigungsbeete angeordnet, die das Teichwasser und den Regenwasserzufluss in einem einfachen Umwälzprozess filtern, Nährstoffe entziehen und so für eine optimale Wasserqualität sorgen. Breite Sitzstufen in Kombination mit sich immer wieder aufweitenden Terrassen schaffen eine Vielzahl von Rückzugs-, Pausen- und Beprechungsorten am See. Ergänzt wird das Angebot durch verglaste, regengeschützte Bespechungs- und Co-Working-Boxen direkt am Ufer und im breiten Schilfgürtel an der Schmalseite des Sees. Um den See führt ein breiter Rundweg, der alle Wegebeziehungen in benachbarte Baufelder aufnimmt und weiter durch den Obstbaumhain und am Rand der offenen Wiese auf der dem See gegenüberliegenden Gebäudeseite führt, so dass ein abwechslungsreicher und recht langer Weg entsteht – sei es für die Mittagspause oder ein Arbeitsgespräch im Gehen. An den Rändern des Sees wird sowohl ein eher dichter, als auch ein offener Hain aus Zukunftsbäumen gepflanzt, die besonders widerstandsfähig bezüglich des bevorstehenden Klimawandels sind. In die Parkrasenflächen zwischen den Baumgruppen am See wie auch auf der Obstbaumwiese sind Sitzgruppen für ein zurückgezogenes Arbeiten im Freien eingestreut.

Die fußläufige Erschließung des Brainergy Hubs erfolgt über die beiden Haupteingänge im Osten und Westen. Der Radverkehr wird durch ein neu geplantes Wegenetz verstärkt und führt von allen Himmelsrichtungen zu dem Gebäude. Im Untergeschoss geplante Fahrradboxen mit E-Ladestation werden über eine Fahrradrampe im Westen des Gebäudes erschlossen. Die Zufahrt von Kraftverkehr erfolgt über eine verkehrsberuhigte Zufahrtsstraße im Westen. Diese Straße dient nicht nur als Zufahrt für die Feuerwehr, sondern auch zur Andienung des Gebäudes. Die versiegelten Flächen um das Gebäude werden auf ein Minimum reduziert.
Durch das Verschieben der Geschosse zu einem „Split-Level“, werden Kommunikations- und Treppenbereiche ausformuliert, die zur Erschließung der Büroflächen dienen. Die Barrierefreiheit wird durch Aufzüge gewährleistet, die als Durchlader versetzte Geschosse bedienen können. Die Anlieferung erfolgt über einen Lieferanteneingang im Westen, der an das Untergeschoss mit Lagerflächen gekoppelt ist. Die Versorgung der Gastronomie erfolgt über Lagerflächen im UG

Das Nutzungskonzept zeichnet sich durch hohe Flexibilität der Grundrisskonfigurationen der Büromodule in den Obergeschossen aus. Ausgehend von einer wirtschaftlichen Fassadenrasterteilung von 1,20m lassen sich Einzel-, Gruppen-, Kombi-, sowie offene Bürolandschaften beliebig arrangieren und mit Netzwerkflächen kombinieren. Das Erdgeschoss bildet mit weit spannenden Geschossdecken einen annährend stützenfreien Konferenzbereich. An den hohen Luftraum angeschlossene Lounge und Foyerbereiche bilden offene Zonen mit Sichtbeziehungen in die Arbeitsbereiche. Der Gastronomiebereich im EG ist etwas höher gesetzt und schließt an den Außenbereich mit einer zum Wasser abstufenden Terrasse an. Der Eventbereich ist auf dem Dach verortet und verfügt über eine Dachterrasse, die an eine extensive Dachbegrünung grenzt.

Das Zusammenspiel zwischen ausgewählten Konstruktionsprinzipien ist auf die jeweiligen Funktionen adaptiert, so wird der Büro- und Arbeitsbereich über eine Holzbauweise definiert, die im ersten Obergeschoss über eine Stahlbetongeschossdecke abgefangen wird um möglichst hohe Spannweiten im Konferenzbereich im EG zu erlauben. Die Bürofassade wird aus tragenden kreuzverleimten Brettschichtholzelementen (BSH) ausformuliert, die im Raster von 3.6m angeordnet sind und die Lasten der Geschossdecken aufnehmen. Durch die Parallellage der Hauptträgerbalken zur Fassade, wird eine hohe Flexibilität des Innenausbaus gewährleistet. Die zurückgesetzte Fassade Pfosten-Riegel Fassade im EG bietet eine hohe Transparenz.

Durch die Anordnung von Split Levels lässt sich eine tiefe Unterkellerung vermeiden und verhindert den unnötigen Erdaushub. Die Konstruktion der Stahlbetonstruktur im EG und der einfach ausformulierten Holzbauweise in den Obergeschossen in Verbindung mit dem kompakten Gebäudevolumen wird im Zusammenhang mit dem ressourcenschonenden Energiekonzept eine zukunftsorientiertes und höchst wirtschaftliches Gebäude gewährleistet

23 Projekte aus Phase 1